Pressekonferenz am 23. März 2018 im Haus des Wissens (Maison du Savoir) auf dem Campus Belval (Esch-sur-Alzette) zur Eröffnung des integrierten Versorgungsnetzwerks ParkinsonNet Luxembourg.
Unterstützt vom Ministerium für Gesundheit nimmt „ParkinsonNet Luxembourg“ jetzt seine Arbeit im Großherzogtum auf. Das Ziel der Initiative ist die landesweite Vernetzung der Gesundheitsberufe, die sich mit der Behandlung und Betreuung von Parkinson-Patienten befassen.
„Wir möchten den Patienten in Luxemburg optimale Behandlungsmöglichkeiten bieten, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben und den Erhalt ihrer Lebensqualität zu ermöglichen“, so der Neurologe und Parkinson-Forscher Prof. Dr. Rejko Krüger vom Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg.
Ein intensiver Austausch zwischen behandelnden Ärzten, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Forschern sowie Patienten und Patientenverbänden ist insbesondere für Menschen mit einer Parkinson-Erkrankung wichtig. Durch die daraus resultierende ganzheitliche Versorgung wird gewährleistet, dass neueste Forschungsergebnisse den Patienten sehr schnell zugute kommen und Therapiemaßnahmen direkt darauf abgestimmt werden können.
Bessere Lebensqualität für Patienten ermöglichen
Hohe Lebensqualität für die Parkinson-Patienten will das ParkinsonNet unter anderem durch die kontinuierliche Fortbildung der Teilnehmer aus den verschiedenen Gesundheitsberufen gewährleisten. Den Patienten kommen dadurch stets aktuelles Forschungswissen und neue Erkenntnisse unmittelbar zugute. Auch die Patienten selbst können an Schulungen teilnehmen, um ihr Bewusstsein für alle Aspekte ihrer Erkrankung zu stärken und ihre Befähigung und Eigenverantwortung im Umgang mit der Erkrankung zu unterstützen.
Um höchste Behandlungsstandards für die Patienten zu gewährleisten, sind zudem Zertifizierungen von Dienstleistern aus den verschiedenen Gesundheitsberufen angedacht. „Zugleich werden wir die multidisziplinäre Zusammenarbeit von Fachleuten für Parkinson ausbauen, indem wir ihnen den Austausch von Wissen und Erfahrungen in unserem neu etablierten Netzwerk ermöglichen“, so Rejko Krüger.
Von links nach rechts: Stéphane Pallage (Rektor der Universität Luxemburg), Bastiaan Bloem (ParkinsonNet Netherlands), Rejko Krüger (LCSB), Jean-Claude Schmit (Directorate of Health, Ministry of Health), Marc Shiltz (National Research Fund)
Landesweites Netzwerk
Erfahrungen aus den Niederlanden haben gezeigt, dass die enge Vernetzung von behandelnden Ärzten, Therapeuten und Forschern viele Vorteile hat. Wie Prof. Dr. Bas Bloem, Vorsitzender des ParkinsonNet in den Niederlanden, während der Auftaktveranstaltung unterstrich: „Dank ParkinsonNet konnte die Zahl der Krankenhauseinweisungen in den Niederlanden aufgrund von krankheitsbedingten Komplikationen deutlich reduziert werden. Zugleich gaben die teilnehmenden Patienten an, sich sicherer in Bezug auf ihre Behandlung zu fühlen, und es hat sich gezeigt, dass sie sich aktiver für ihre Selbstständigkeit einsetzen.“
Nicht zuletzt profitiere auch das niederländische Gesundheitssystem von der engen Vernetzung zwischen Behandlung und Betreuung von Menschen mit Parkinson, sowie der Forschung an neuen Therapien, so Bloem: „7% der jährlichen Ausgaben für die Behandlung dieser Krankheit konnten eingespart werden.“ „Wir hoffen sehr, dass wir in Luxemburg von diesen positiven Erfahrungen profitieren können und einen ähnlich erfolgreichen Weg einschlagen“, so Rejko Krüger.
Photo: ©Olivier Dessy