Parkinson's Fighters: Edinson & Siham

Edinson: “Manchmal fragen mich die Leute ob es schwierig ist, an Parkinson zu forschen. Ich denke nichts ist wirklich schwierig solange man Leidenschaft für seine Arbeit hat. Und wenn man an einem großen gesellschaftlichen Problem wie der Parkinson-Krankheit arbeitet, wie kann man dann nicht leidenschaftlich versuchen das Problem zu lösen? Wir wollen herausfinden warum bei Parkinson die Dopamin-produzierenden Nervenzellen früher altern und dann absterben. Wir schauen uns dabei den Energiestoffwechsel der Zellen ganz genau an. Die dopaminergen Zellen haben nämlich sehr komplexe Verzweigungen, die insgesamt mehrere Meter lang sind. Da kann man sich schon vorstellen, dass es viel Energie braucht um alle biologischen Prozesse und Kommunikation zwischen Nervenzellen am Laufen zu halten. Letzteres schauen wir uns unter dem Mikroskop an. Ich verwende Hautzellen, die Menschen mit und ohne Parkinson der Forschung gespendet haben. Im Labor kann ich daraus Dopamin-produzierende Nervenzellen herstellen. Mit Hilfe eines Roboters kann ich die Zellen von vielen Menschen auf die gleiche Art und Weise gleichzeitig analysieren und die Resultate dann vergleichen. Unter dem Mikroskop drehen wir Videos davon wie die Zellen aussehen und wie sie sich miteinander unterhalten. Sie sehen toll aus, nicht wahr? ....”

Siham: “… Dann kommt der Teil der Forschung, bei dem wir die Informationen aus den ganzen Videos, die Edinson gemacht hat, herausholen müssen. Hier beginnt meine Arbeit als Informatikerin. Ich schreibe Computerprogramme, die das automatisch und verlässlich tun, so dass wir die verschiedenen Eigenschaften der Patienten und gesunden Kontrollpersonen mit einander vergleichen und die Krankheit am Computer simulieren können. Wir hoffen, dass wir letztendlich neue Medikamente entwickeln können, wenn wir verstehen wo die Energieproduktion und –verwendung in den kranken Zellen gestört ist. Das ist selbstverständlich unser ultimatives Ziel: den Menschen helfen! Ich komme aus Algerien, wo beim Berbervolk vermehrt eine genetische Form der Parkinson-Krankheit auftritt. Dort habe ich gesehen was es heißt, Parkinson zu haben. Ich wäre begeistert, wenn ich ein Puzzlestück dazu beitragen könnte, das Leben der Patienten zu verbessern. Daran erinnere mich immer, wenn ein kompliziertes Experiment mal wieder meine Geduld testet.“