Als ich klein war lebte in unserer Nachbarschaft in Vilnius ein älterer Mann, dessen Hände permanent zitterten. Als ich meine Mutter dazu gefragt habe, konnte sie mir das nicht erklären – denn es waren auch noch nicht viele Dinge über Parkinson bekannt. Dennoch war es sehr traurig zu sehen, wie die Lebensqualität des Mannen beeinflusst wurde. In meinem späteren Studium habe ich mich dann entschieden, mich auf die Neurowissenschaften zu spezialisieren, da das Gehirn für mich stets eine große Faszination ausgeübt hat. Die Herausforderung ist, zu untersuchen was genau im Gehirn eines Patienten zu seinen Lebzeiten passiert und wie sich die Krankheit entwickelt. Als Wissenschaftlerin am LCSB erforsche ich jetzt die zu Grunde liegenden zellulären Mechanismen der Parkinson-Krankheit. Im Labor benutzen wir dazu Organiode – auch ‚Mini-Gehirne‘ genannt. Dabei handelt es sich um zelluläre Strukturen, die das menschliche Gehirn nachbilden sollen und aus von Patienten gespendeten Hautzellen gewonnen werden. Hierdurch haben wir auch direkten Kontakt zu den Patienten und können die Symptome und Folgen der Krankheit unmittelbar beobachten. Das erinnert mich immer wieder daran, wie wichtig es ist, unsere Forschung weiter voran zu treiben und motiviert mich in meinem Kampf gegen Parkinson.
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